Maria Montessori

Maria Montessori wurde am 31. August 1870 in Chiaravalle als Tochter von Alessandro und Renilde Montessori geboren. Sie wuchs als Einzelkind sehr konservativ und religiös auf.

Ihr Herzenswunsch Ärztin zu werden, blieb ihr zunächst verwehrt. Die Berechtigung Medizin in Rom zu studieren, erhielt sie erst durch Ihr erstes erfolgreiches Studium in Mathematik und in naturwissenschaftlichen Fächern. Die Studienjahre waren für sie aufgrund vieler Beschimpfungen von Kommilitonen sehr anstrengend, fordernd und brachten sie fast zum aufgeben. Im Juni 1896 gelang es ihr das Medizinstudium erfolgreich abzuschließen.

Zwei Monate später, hielt sie am internationalen Frauenkongress in Berlin als Delegierte Italiens,  eine bewegende Rede zu den Themen „Emanzipation der Frau und Kinderarbeit“. Sie forderte eine soziale Reform sowie das Recht auf gleiche Entlohnung für Frauen.

Am 31. März 1898 wurde Maria Montessori Mutter eines Sohnes. Mario Montessori, Sohn von Guiseppe Montesano, wuchs zunächst bei einer Amme und später in einem Internat auf. Maria Montessori hielt regelmäßig Kontakt zu ihrem Sohn. Im Alter von 14 Jahren nahm Maria ihren Sohn zu sich.

Von 1899 – 1901 studierte Maria Montessori intensiv die Schriften der französischen Ärzte Jean-Marc Gaspard Itard (1775 – 1838: Studium des Wolfsjungen) und Édouard Séguin (1812 – 1820). Denn das Studieren dieser Schriften bildete zum Teil die Grundlage für Maria Montossoris Entwicklungsmaterial.

Am 6. Januar 1907 eröffnete sie das erste Kinderhaus („Casa del bambini“) im römischen Stadtviertel San Lorenzo. Während der pädagogischen Betreuung der Kinder, beobachtete sie das große Phänomen die „Polarisation der Aufmerksamkeit“.

Im Jahre 1909 fand der erste Ausbildungskurs in Rom statt. In Ländern wie Russland, China, Japan, Kanada und Chile wurden weitere Montessori Einrichtungen eröffnet.

Anfangs pflegte sie einen guten Kontakt zu Mussolini, bat ihn um Verbreitung der Montessori Methode in Italien. Sie widersetzte sich dennoch dem Faschistengruß und war gegen Uniformen an ihren Schulen. Aufgrund dessen, wurden alle Montessori Einrichtungen in Italien und Deutschland geschlossen.

Ein für Deutschland bedeutendes Jahr ist 1925, als Clara Grunwald (Lehrerin) die deutsche Montessori Gesellschaft (DMG) gründete. Die internationale Montessori Gesellschaft  (AMI) hingegen wurden 1929 gegründet.

Nach einigen Aufenthalten in Amerika, Barcelona, London und Niederlande verbrachte sie aufgrund des zweiten Weltkrieges eine lange Zeit in Indien. Dort schrieb sie ihre Prinzipien zum „Erdkinderplan“ und zur „Kosmischen Theorie“ und hielt zahlreiche Vorträge. Maria wurde stets von ihrem Sohn Mario begleitet, der ihre Vorträge übersetzte.

1946 kehren Maria und Mario Montessori nach Niederlande zurück. Wichtige Charts zum Entwicklungsstufenkonzept wurden von ihr in dieser Zeit niedergeschrieben. Außerdem hielten sie gemeinsam in Niederlande und Schweden Vorträge.

Am 06. Mai 1952 verstarb Maria Montessori in Noodwijk aan Zee. Sehr bewegend ist für mich ihre Grabaufschrift: „Ich bitte die lieben Kinder, die alles können, mit mir zusammen für den Aufbau des Friedens zwischen den Menschen und in der Welt zu arbeiten“

Ich bin sehr froh, dass uns Maria und Mario Montessori einen „Schatz“ hinterlassen haben, der uns ermöglicht, einen wertschätzenden und achtsamen Blick auf das Individuum und seine Natur zu richten.