Der tägliche „Begleiter“ ist für jeden von uns Erwachsenen und natürlich auch für uns Pädagogen – die Zeit. In der heutigen Gesellschaft, gilt es immer noch schneller zu werden und in weniger Zeit, mehr Aufgaben zu bewältigen. Der Tag sollte am Besten 36 Stunden – wenn nicht noch mehr – haben. Sollten wir nicht für unsere Kinder, die so kostbare Zeit etwas entschleunigen, um ihnen zu ermöglichen sich frei ihrem inneren Bauplan zu entwickeln.

Morgens muss es ja meistens schnell gehen, damit alle Familienmitglieder pünktlich aus dem Haus und zur Arbeit bzw. dem Kindergarten kommen. Erst gestern musste man sich vor der Pädagogin wegen der Verspätung entschuldigen bzw. rechtfertigen. Das Frühstück ist noch nicht ganz fertig, das Pausenbrot ebenfalls nicht, man selber ist mit den Gedanken schon bei der Arbeit und das Kind zieht sich nicht an. Es sitzt am Teppichboden, hat viele Kleidungsstücke ausgebreitet und spielt mit seinen Legos. Mehrmals hat man schon gebeten, dass es sich doch bitte anziehen soll. Von mal zu mal wird die Stimme lauter und der Ton strenger. An das Zähneputzen will man in der jetzige Situation noch gar nicht denken, denn das wird bestimmt genauso wie gestern – tränenreich.

Kinder sind sehr sensibel und merken genau, wenn derartige Situationen bestimmt sind, aus dem Ruder zu laufen. Kinder setzen uns bildlich gesehen, einen Spiegel vor das eigene Gesicht. Sie suchen nach Struktur, Klarheit und Ordnung.

Um den Morgen beispielsweise nun besser zu gestalten, ist es wichtig, dass wir Erwachsene ihn entschleunigen, uns Zeit nehmen und klare Aufträge an das Kind richtigen.  Es hilft dem Kind nichts, zu sagen: „Wir müssen uns etwas eilen, nun zieh dich doch bitte endlich an!“ Man trifft am Besten für das Kind am Vortag eine Auswahl an Kleidung, aus welchen es am nächsten Tag wählen kann. Das Kind soll in den Ablauf des Frühstücks mit einbezogen werden. Wenn wir mit den Kindern im Austausch oder in der Kommunikation sind, ist es von großer Bedeutung, voll und ganz mit den Gedanken bei dem Kind zu sein. Ihm zu zeigen, dass es mir wichtig ist.

Die innere Neigung nach Orientierung wird durch entsprechende Abläufe, Rituale und feste Strukturen befriedigt. Sie geben den Kindern Sicherheit und Verlässlichkeit.

Über Eure gemachten Erfahrungen freue ich mich

Sarah